Stehende Ovationen mit minutenlangem Beifall waren der Lohn für die äußerst gelungenen Theateraufführungen zum 40-jährigen Bestehen unserer Schule. Am 14. und 15. März führte die Theater-AG der Gemeinschaftsschule unter Leitung von Lena Gergen, Andreas Hackert und Elke Schmidt im zwei Mal ausverkauften Kulturhaus in Hüttersdorf ein Theaterstück über ihren Namensgeber Nikolaus Groß auf. Das Publikum war vollends begeistert und emotional sehr beeindruckt, sodass es bereits Anfragen für Gastvorführungen bei mehreren Vereinen gibt.

Das von der AG-Leiterin selbst verfasste Stück behandelt das Leben und Schaffen des 1945 hingerichteten katholischen Widerstandskämpfers Nikolaus Groß aus der Perspektive seiner überlebenden Kinder. Sieht man zu Beginn ganz unbeschwert spielende Kinder und deren liebenden Familienvater, so wird schon bald klar, dass seine von tiefem christlichen Glauben angetriebenen Widerstandsbemühungen auch schlimme Gefahr in sich bergen. Schließlich wird Groß verhaftet und hingerichtet, wovon seine Familie tragischer Weise aus seinem eigenen Abschiedsbrief erfährt. Emotionaler Höhepunkt des Stückes ist die Verzweiflung der erschütterten Kinder, als aus dem Originalbrief von 1945 zitiert wird. An dieser Stelle konnte man in der Halle eine Stecknadel fallen hören und nicht wenige Taschentücher wurden ausgepackt. Das Stück schließt danach mit einer durchaus kritischen Rückschau durch die Augen der Kinder von Nikolaus Groß ungefähr zehn Jahre später. Neben dem Andenken an den heldenhaften Widerstandskämpfer thematisierten sie vor allem auch den zu frühen Verlust ihres Vaters.

Vor den beiden Aufführungen stand für die Theater-AG der Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsschule ein Probenmarathon von beinahe achtzehn Monaten. Die zumeist gänzlich theaterunerfahrenen Schüler hatten dabei nicht nur das Spielen zu lernen, sondern mussten sich zusätzlich mit einem historischen Stoff auseinandersetzen, der für sie ganz weit weg war. Dies bereitete ihnen allerdings stets große Freude. Im Laufe der Theaterarbeit konnten die Schüler sowohl große Schritte in ihrer Persönlichkeitsentwicklung nehmen als auch fächerübergreifend für Gesellschaftswissenschaften, Deutsch und Religion viele Kompetenzen ausbilden. Das Ergebnis war überwältigend.

Belohnt wurde der große Aufwand der gesamten Schulgemeinschaft, der in diese Produktion geflossen ist, durch einen enormen Anklang beim Publikum. Zahlreiche Eltern und Schüler aus fast allen Klassen der Schule haben den Ablauf der Vorstellungen ebenso sichergestellt wie viele Helfer aus den Lehrerkollegien der Grund- und Gemeinschaftsschule. Der Grundschulchor unter der Leitung von Verena Laase und die Lehrer-Band untermalten das Stück musikalisch hervorragend. Gemeinsam mit der Theater-AG legten sie alle eindrucksvoll dar, was durch eine solch enorme Energieleistung aus der Mitte der Schulgemeinschaft an den Nikolaus-Groß-Schulen Lebach entstehen kann.